Die GSS in der Presse

Vorlesewettbewerb erschienen in der HAZ S.14 am Samstag, 02. Januar 2021

Teilnehmer und Jury, Berzan Kurt (hinten links sitzend)

Am 15. Dezember fand der diesjährige Vorlesewettbewerb im sechsten Jahrgang in etwas anderem Rahmen statt. Die sieben Klassensiegerinnen und -sieger mussten ihr Können vor der Jury, bestehend aus dem Schulleiter Herrn Patzfahl, Frau von Lingelsheim, Frau Anders, Frau Agirmann und Herrn Theinl unter Beweis stellen.

Aufgrund der aktuellen Situation war das Publikum in diesem Jahr nicht anwesend.

Alle Vorleser waren sehr gut auf den Wettbewerb vorbereitet, sodass es für die Jury schwierig war, die besten drei für die zweite Leserunde auszuwählen. Rihanna Ohlendorf, Iptihal Menadjelia und Berzan Kurt mussten dann im zweiten Durchgang einen fremden Text vorlesen. Einstimmig wurde Berzan als Schulsieger gekürt und wird die Geschwister-Scholl-Schule im Februar dieses Jahres (2021) gebührend im Stadtentscheid vertreten.

Wir gratulieren allen sieben Leserinnen und Lesern für die tolle Vorbereitung, Motivation und Teilnahme. Ihr habt das ganz, ganz toll gemacht!

HAZ, Seite 12, Samstag 06. Juni 2020

Der lange Weg zurück an die Schulen

Die Corona-Zwangspause ist beendet. Die Schüler kehren nach und nach an ihre Schulen zurück. Zwei Mädchen und zwei Jungen haben der HAZ erzählt, wie sie die Zeit erlebt haben. (Hier ist nur der Beitrag von Natalie abgedruckt.)

Natalie Gomon, Geschwister-Scholl-Schule, Foto: Werner Kaiser

Ich freue mich sehr auf meinen nächsten Schultag. Zu Hause Schule zu haben, ist sehr langweilig. In der Schule kann ich mich mit meinen Freunden unterhalten und wir können uns erzählen, wie es uns mit unseren Masken und dem Abstand, den wir einhalten müssen, so geht.

Die erste Woche im Homeschooling war merkwürdig. Alles war neu für mich und komisch, denn ich hatte noch nie Online-Unterricht. Es war für mich nicht besonders schwierig, die Aufgaben zu erledigen. Abends bekam ich die Aufgaben für den nächsten Tag per E-Mail. Die Antworten musste ich am nächsten Tag auf dem gleichen Weg zurückschicken.

Zu Hause hatte ich keine Probleme, auch nicht mit meinen Geschwistern. Wir haben alle drei unsere Aufgaben gemacht und niemanden gestört. Aber zu Beginn der zweiten Woche fing ich an, meine Freunde aus der Schule zu vermissen und es wurde langsam langweilig. Es war immer das gleiche, auch wenn wir verschiedene Unterrichtsfächer und Themen hatten. In meiner Freizeit habe ich gezeichnet und gelesen – zum Beispiel das Buch „Danach“ und auch „Prinzentod“. Morgens habe ich meistens früh wieder mit meinen Aufgaben begonnen, so war ich auch früh fertig.

Meine Freunde und meine Familie habe ich vermisst – meine Großeltern, Tanten und Onkels, meine Cousinen und Cousins. Wegen Corona durfte ich sie ja nicht sehen, nur meine engsten Familienmitglieder. Und ich habe mich immer mehr gelangweilt und auf die Schule und meine Freunde gefreut. Dann kam mein erster Schultag. Der war schon sehr anders als sonst. Mit den Hygienevorschriften kam ich gut zurecht, aber die Abstandsregel war am Anfang komisch. Meine Freundinnen konnte ich zur Begrüßung nicht umarmen, ich konnte ihnen nicht so nah sein, wie ich wollte. Außerdem war die Klasse sehr klein, wir waren nur zehn Schüler. Das war komisch für mich.

Meine Lehrerin durfte nur mit Maske in unsere Nähe kommen. Das hat sich sehr komisch angefühlt als wäre ich kein Mensch mehr, aber nach ein zwei Stunden hatte ich mich daran gewöhnt. Die Unterrichtsstunden wurden verschoben, es gibt unterschiedliche Start-und Pausenzeiten. Meine Klasse, die 8e, startet um 8.15 Uhr.

Umzug in die neue Traumschule, HAZ 27.02.2021, Christian Haborth

Die Geschwister-Scholl-Schule wechselt in die Nordstadt: Dort hat die Stadt sechs Millionen Euro für ein Gebäude mit modernster Ausstattung investiert

Reinhard Patzfahl nimmt in einem komplett ausgestatteten Klassenzimmer Platz, Foto: Clemens Heidrich

Ein neuer Anbau, frisch getünchte Mauern und gespachtelte Trockenwände im Altteil sowie Möbel, die die Produktionshallen gerade erst verlassen haben: Wenn man die Räume der neuen Geschwister-Scholl-Schule in der Nordstadt betritt, kann man mit all seinen Sinnen erkennen, dass hier eine nahezu neue Schule entstanden ist. Die Arbeiten sind fast beendet, mit dem Umzug soll es am 15. März losgehen. „Die Kollegen sind inzwischen alle begeistert“, sagt Schulleiter Reinhard Patzfahl: „Dieser Umzug bringt Möglichkeiten mit sich, die wir in dieser Form bisher nicht hatten.“

Der Rektor von Hildesheims einziger Hauptschule betritt das neue Schulgebäude in Sichtweite des Gesundheitsamts und stellt einen Karton mit Jahrbüchern in sein neues Regal. „Immer wenn ich hier bin, bringe ich schon etwas mit“, sagt er. Im Regal stehen bereits mehrere Ordner und ein Basketball-Wanderpokal. Ansonsten sind in der sanierten und teilweise neu errichteten Schule noch keine Privatsachen zu finden.

Dafür sind die Schränke, Stühle und Tische alle angekommen. Sie hatten den Umzug wegen Lieferschwierigkeiten noch einmal um mehrere Monate verzögert. Doch jetzt ist der Umzug terminiert: Vom 15. bis zum 18. März sollen die Kartons gebracht werden. „Am 19. und am 22. März sollen die Schüler dann folgen“, sagt Patzfahl. Zwei Termine für zwei Gruppen – schließlich muss der Wechsel unter Corona-Bedingungen über die Bühne gehen. Und auch in der Geschwister-Scholl-Schule sind derzeit lediglich die neunten und zehnten Klassen abwechselnd im Präsenzunterricht. In den nächsten Tagen könnte es hier vom Kultusministerium eine Änderung geben. „Dann würden wir darauf reagieren“, sagt Patzfahl.

Bisher soll es so ablaufen: Die Schüler treffen sich morgens um 8 Uhr in Himmelsthür und gehen dann gruppenweise die rund drei Kilometer durch die Stadt in ihre neue Schule. Hier soll es dann am 19. März gegen 11 Uhr im Foyer eine offizielle Eröffnung geben. Damit wird dann das Kapitel Himmelsthür für die Geschwister-Scholl-Schule beendet sein. Die freiwerdenden Räume soll die Realschule Himmelsthür füllen.

Am neuen Ort wartet auf die Hauptschüler eine Ausstattung auf die derzeit rund 470 Mädchen und Jungen, die ihresgleichen sucht in der Stadt. Alle Klassen- und Fachräume sind deutlich größer als die bisherigen in Himmelsthür und vor allem auf dem neuesten technischen Stand. „Alle Räume haben ein Whiteboard und einen Beamer, die wir per Apple TV ansteuern können“, sagt Patzfahl. Geplant sei zudem, nach und nach mit Tabletklassen zu beginnen. Neu ist auch der Kiosk neben dem Foyer. Hier sollen bald Snacks verkauft werden. Eine warme Mittagsverpflegung gibt es bisher nicht. Aber ein Ganztagsbetrieb, der auch eine Mensa voraussetze, sei für das Schuljahr 2022/23 in Planung, sagt Patzfahl.

Doch jetzt muss zunächst einmal der Sprung in die Nordstadt gelingen. Die Stadt hat mehr als 6 Millionen Euro in die Hand genommen, damit der Schulbetrieb anschließend möglichst reibungslos vonstatten geht. Und sich Schüler wie Lehrkräfte am neuen Ort auch wohl fühlen. Bis es so weit ist, müssen innen nur noch einige Restarbeiten erledigt werden. Einige Fugen sind noch unverfüllt, über den Gängen liegt ein dicker Staubfilm, der beseitigt werden muss, und eine neue Scheibe hat wohl beim Einbau einen langen Sprung bekommen. „Die muss noch ausgetauscht werden“, sagt Patzfahl. Nach anfänglicher Gegenwehr und reichlich Skepsis sind er und die anderen Lehrkräfte inzwischen vom Ergebnis überzeugt. Und voller Vorfreude auf das Bevorstehende. „Die Stadt hat uns hier eine wirklich schöne Schule hingestellt“, sagt er. „Jetzt freuen wir uns, dass es endlich losgehen kann.“